Vereinschronik der Schützengesellschaft Ebermannstadt 1853 e.V. –
Die „Schützengesellschaft zu Ebermannstadt“ ist der älteste Verein der Stadt Ebermannstadt und wurde am 24. Oktober 1853 gegründet. Die Zahl der Gründungsmitglieder betrug 23, davon waren 17 aus Ebermannstadt selbst, während je eines aus Breitenbach, Unterweilersbach, Pretzfeld, Drügendorf, Hagenbach und Niedermirsberg stammten. Zweck der Gesellschaft war, wie es in den Gründungsstatuten hieß: „die Übung im Schießen überhaupt und insbesondere im Schießen aus freier Hand, und geselliges Vergnügen“. (siehe nachfolgenden Originaltext der Satzung aus dem Jahr 1853). Zum ersten Schützenmeister wurde Kaminkehrermeister Joseph Schlössel gewählt; das Amt des Sekretärs und Kassierers versah der Skribent Johann Froneck. Die ersten Ausschußmitglieder waren der Arzt Dr. Stöhr, Rentamtspraktikant Weichel und Obertaxator Rascher.
Schon im Frühjahr 1854 wurde im idyllisch gelegenen Ramstertal an der Straße nach Wohlmuthshüll das untere Schützenhäuschen gebaut. Ausschlaggebend für die Wahl dieses Ortes als Schießplatz war neben der ruhigen, abgelegenen Lage die Tatsache, daß hier wenige Jahre vorher von einer Brauerei aus Ebermannstadt ein Felsenkeller angelegt worden war, in dem sie ihr Bier lagerte. Damit bot sich die günstige Gelegenheit, Schießbetrieb und Geselligkeit im Ramstertal zu verbinden. Denn in den Statuten unter Punkt IV. hieß es: „Die Mitglieder versammeln sich wöchentlich einmal, im Sommer und bei günstigem Wetter auf der Schießstätte (im Ramstertal), bei ungünstigem Wetter und im Winter in dem zu wählenden Saale“.
Das Bauholz für das erste Schützenhäuschen lieferte zum großen Teil die Stadt, die auch das Gelände zur Verfügung stellte; ferner stiftete die Freih. Schenk von Stauffenbergsche Rentenverwaltung Burggrub vier Stämme und die Ziegeln für das Dach kamen von der Freih. von Seckendorffschen Rentenverwaltung in Unterleinleiter.
Als Schießstand diente damals der Platz vor dem Schützenhäuschen an der Wohlmutshüller Straße in Richtung Zuckerhut. Aber schon bald erwies sich diese Schießanlage als unzulänglich und so wurde im Jahre 1873 oberhalb des Schützenhäuschens ein den gesetzlichen Bestimmungen entsprechender Scheibenstand neu angelegt und auch die Schützenhalle erbaut. Nun konnte nicht nur das Schießen sicher und reibungslos durchgeführt werden, sondern das Ramstertal wurde mehr als bisher dazu benützt, um Festlichkeiten zu begehen. Zur Deckung der Baukosten hatte das Schützenmeisteramt am 18. Mai 1873 Aktien über „einen Thaler“ ausgegeben.
Als am 1. September 1889 unter großer Anteilnahme der Bevölkerung von Ebermannstadt und Breitenbach die neue Schützenfahne, die auch heute noch den Schützen vorangetragen wird, geweiht wurde, marschierten nach einem feierlichen Umzug durch die Stadt alle teilnehmenden Vereine ins Ramstertal, um den Anlass gebührend zu feiern. Hier kam es allerdings, als das starke Bier von manchem Jüngeren etwas zu schnell getrunken worden war, zu einigen unliebsamen, auf dem Festprogramm nicht vorgesehenen Zwischenfällen, die ein gerichtliches Nachspiel am Gericht in Ebermannstadt nach sich zogen.
In ruhiger Zeit konnte die Schützengesellschaft am Sonntag, 21. und Montag, 22. August 1904 ihr 50-jähriges Bestehen feiern. Aus diesem Anlaß zogen die Vereine der Stadt am Sonntag nachmittag durch den extra errichteten Triumphbogen und die beflaggte Hauptstraße mit Musik der Stadtkapelle ins Ramstertal und die Schützen versuchten beim Jubiläumsschießen ihr Glück. Abends ging der Zug zurück in den Garten des Eisenbahnhotels. Am Montag vormittag nach dem Festgottesdienst um 8 Uhr wiederum Festzug zum Schießhaus, nachmittags 5 Uhr Preisverteilung und „fröhliches Leben auf den dichtbesetzten Kellern“.
Neben dem Übungsschießen fand alljährlich ein großes Festschießen im August statt, zudem alle Schützen und Schützenfreunde eingeladen waren. Das Anzeigen der Treffer erfolgte durch den „Zieler“, der sich in einem Graben im Scheibenbereich befand und nach Herstellung der Sicherheit im Schießstand die Ergebnisse mit der „Zielruthe“ anzeigte.
Während des ersten Weltkrieges kam das Vereinsleben weitgehend zum Erliegen, normalisierte sich jedoch bald wieder und am 15. September 1919 fand bereits wieder das traditionelle Kirchweihschießen statt.
Im Jahr 1920 zählte der Verein bereits 75 Mitglieder und führte im Oktober das erste Gauschießen des Regnitzgaues mit den Einwohnerwehren der Bezirke Forchheim, Ebermannstadt und Höchstadt im Ramstertal durch.
Von 1921 bis 1924 fanden jährlich im Juni „Einwohnerwehr-Preisschießen“ statt, an denen u.a. auch die Wehrleute aus Breitenbach, Gasseldorf, Streitberg und Birkenreuth teilnahmen.
Im Jahre 1924 fertigte Goldschmied Hans Gleixner in München auf Anregung des damaligen 2. Schützenmeisters, Obersekretär Rascher, aus alten Münzen die Schützenkette des Vereins. Erster Schützenkönig wurde am Kirchweihsonntag, 15. September 1924, der Brauereibesitzer Johann Georg Herbst. Diese Würde sollte dem Schützen zuerkannt werden, „der beim Kirchweihschießen auf Glück-, Haupt- und der Festscheibe – diese drei Scheibenresultate zusammengerechnet – die niedrigste Punktzahl erreicht.“
Jeder Schütze hatte auf Glück 15 Schüsse, Hauptscheibe 3 Schüsse und Festscheibe 1 Schuß abzugeben. Nachkauf war ausgeschlossen. Auf Glück zählte das beste „Blättchen“, auf die Hauptscheibe entschied die meiste Ringzahl und auf die Festscheibe der beste Tiefschuß. Derjenige Schütze, der auf den drei Scheiben die niedrigste Punktzahl = Platzziffer erreichte, wurde Schützenkönig. Die Einlage betrug für die beiden Scheiben je 3 Mark, für die Festscheibe wurde keine Einlage erhoben. Die für die Festscheibe gestifteten Ehrenpreise kamen bei der Preisverteilung nach freier Wahl zur Verteilung. Diejenigen Schützen, die nicht im Besitz eines Gewehres waren, mußten sich wegen „Ueberlassung des Gewehres und der Munition mit den anderen Schützenbrüdern ins Benehmen setzen“. Eine Rückerstattung der Einlage fand auf keinen Fall mehr statt.
Beschluß der Ausschußsitzung vom 23. August 1924
Am 25. April 1925 löste sich die 1905 gegründete Zimmerstutzengesellschaft Ebermannstadt auf und trat der Schützengesellschaft bei. Nach dem wiederum festlich begangenen 75. Gründungsfest vom 29. Juni bis 1. Juli 1928 wurde 1930 das untere Schützenhaus aufgestockt. Ein Kostenvoranschlag sah hierfür einen Betrag von 2646 Goldmark vor, der zum größten Teil in Form von Sach- und Geldspenden von Mitgliedern und Gönnern des Vereins aufgebracht wurde. (Ein Spendenaufruf an alle bayerischen Schützenvereine brachte gerademal 16 Mark ein, Erträge aus einem Burschenvereinstheater, einem bunten Abend, aus Anteilsscheinen und ein auf 5 Jahre unverzinsliches Darlehen von Frl. Maria Schmitt halfen jedoch bei der Finanzierung). Die Vereinsmitglieder feierten am Sonntag, 27. Juli 1930 die Eröffnung des umgebauten Schützenhauses mit einem Streichkonzert und dem guten Stoff des Vereinswirtes, welcher wiederum „zur Hebung der Fröhlichkeit beitrug“.
„Der schmucke Fachwerkbau ist eine wesentliche Verschönerung des Ramstertales und seine Vollendung gereicht der Schützengesellschaft wie allen, die hierzu mitgeholfen haben, zur Ehre“
(Wiesentbote 28.Juli 1930)
1934 mußte auf Anordnung eine neue Satzung eingeführt werden, die anstatt eines 1. Schützenmeisters als Vereinsobersten einen Vereinsführer vorsah. 1935 fand sich bei der Generalversammlung kein neuer „Führer“ und so bestimmte der Vertrauensmann für Turnen und Sport Stadt und Bezirk Ebermannstadt einen Neuen.
In den folgenden Jahren ging die Vereinstätigkeit aufgrund der politischen Verhältnisse immer mehr zurück. Das vorerst letzte Königsschießen fand 1937 statt. „Die Aktivität der Schützengesellschaft schrumpft mehr und mehr zusammen, wofür die Ursachen in den durch die nationalsozialistische Parteiherrschaft stark veränderten Zeitlauf begründet sind“ (Auszug aus einem Protokoll). Am 9. Juli 1941 stellte der Verein beim Amtsgericht Ebermannstadt Antrag auf Eintragung ins Vereinsregister, dem am 9. Juli 1942 stattgegeben wurde. Die für lange Zeit letzte Ausschußsitzung fand am 31. März 1942 statt.
In den Jahren des zweiten Weltkrieges ruhte das Vereinsleben fast ganz. Kurz vor Ende des Krieges, am 14. April 1945 in den Abendstunden, wurde das verträumte Ramstertal sogar zum „Kriegsschauplatz“, als es zu einem kurzen Gefecht zwischen dort aufgefahrenen deutschen Flakgeschützen und aus Rich-tung Gasseldorf vorrückenden amerikanischen Panzern kam. (15 Soldaten kommen ums Leben, 9 Scheunen im nordöstlichen Scheunenviertel gehen in Flammen auf.)
Wie alle ähnlichen Vereinigungen mußte nach Kriegsende, gemäß dem Kontrollratsgesetz Nr. 52-53, auch die Schützengesellschaft Ebermannstadt aufgelöst werden. Dies geschah auf einer Mitgliederversammlung am 8. November 1947 im Vereinslokal Hack-Schmitt, zu der Jakob Batz als ältestes Vereinsmitglied eingeladen hatte. 9 Mitglieder waren erschienen, die nach Lage der Sache die förmliche Liquidierung des Vereins einstimmig beschlossen und so sollte das ganze Vermögen der Stadt Ebermannstadt zufallen. Zu diesem Vermögen gehörte das Waldhaus im Ramstertal, der dazugehörige Schießplatz und eine Spareinlage von 320 Reichsmark laut eines Sparbuches der Kreissparkasse Ebermannstadt.
Am 18.Oktober 1952 kam es auf Initiative des damaligen Bürgermeisters Paul Lachmayer und von Stadtrat Hans Mayer zur Wiedergründung der Schützengesellschaft Ebermannstadt im Vereinslokal Hackschmitt. Von den etwa vierzig bei der Versammlung Anwesenden erklärten sechsundzwanzig sofort ihren Beitritt. Zum 1. Schützenmeister wurde Hans Mayer gewählt. Am 20. September 1953 fand nach sechzehnjähriger Pause erstmals wieder ein Königschießen statt.
Vom 13. Juni bis 4. Juli 1954 wurde zum 100-jährigen Gründungsfest unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Paul Lachmayer ein großes Preisschießen im Ramstertal veranstaltet, an dem Schützen aus ganz Oberfranken teilnahmen. Dazu wurden extra 15 mechanische Luftgewehrstände oberhalb des Resengörg-Kellers aufgebaut.
Viele Besucher waren nur aus Neugierde gekommen. Die Aussicht auf einen Preis führte aber dazu, daß so mancher, der noch nie ein Luftgewehr in der Hand hielt, sein Glück versuchte. So brachte es ein Sonntagsschütze fertig, mit den 31 Schüs-sen seiner Serie 29 Fahrkarten und einen Einser zu schießen. Den letzte Schuss zielte er dann so gut, daß er den fünften Preis gewann.
Seit dem Jubiläums-Königschießen 1954 findet das alljährliche Königschießen an Fronleichnam statt, der darauffolgende Sonntag führte sich als zweiter Schießtag ein, weil das Schießen am Donnerstag leider mehrmals wegen schlechten Wetters verschoben werden mußte.
In den Jahren von der Wiedergründung bis zum Einzug in das neue Schützenheim (1973) mußten die Schützen ihr Vereinslokal, in dem in den Wintermonaten mit dem Luftgewehr geschossen wurde, häufig wechseln.
Vom Gasthaus Resengörg zogen die Schützen zur Brauerei Hackschmitt. Als dieses gekündigt wurde, ging es ins „Gasthaus zur Eisenbahn“. Weil dort nicht geschossen werden konnte, stellte der damalige 3.Schützenmeister Richard Göller seine noch nicht der Zweckbestimmung zugeführte neue Werkstatthalle hinter der Tankstelle für das Oster- und Nikolausschießen 1957 zur Verfügung. Das Königschießen 1958 fand am Kellergelände von Vereinswirt Karl Klötzer („Klötzer´s Keller“) statt. Als sich Ende 1958 Schützenbruder Georg Stein bereit erklärte, seine Gastwirtschaft „Zum Bayerischen“ als Vereinslokal zur Verfügung zu stellen, erhielt der Verein nach langer Zeit wieder winterfeste Schießstände. Die Schießstandsorgen hatten zu einer längeren Untätigkeit der Schützen und somit zu einer Krise im Verein geführt. Ende 1964 ging es schließlich ins Gasthaus „Sonne“ als neues Vereinslokal, das mit seinem Saal beste Voraussetzungen zum Schießen bot.
Bereits 1956 begannen die Überlegungen für einen Ausbau der Schießanlage im Ramstertal zum „Scharfschießen“. Dieser würde nach einem Kostenvoranschlag 17500.- DM erfordern und da auch die Landpolizei daran interessiert war, dort ihre Schießübungen abzuhalten, führte man Verhandlungen mit der Regierung wegen der Finanzierbarkeit des Projekts.
Am 1. Dezember 1959 wurde das Gelände im Ramstertal der Schützengesellschaft kostenlos von der Stadt übereignet. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte es nur ein Nutzungsrecht des Vereins gegeben. Das Schützenhaus, das in den 17 Jahren seit Kriegsende als Notwohnung für vier Familien diente, wurde in eineinhalbjähriger Bauzeit renoviert. Während dieser Zeit bauten Willi Dittrich und Anton Linhardt auch zwei automatische 50m-Kleinkaliberstände mit Gleichstrommotoren. (Drehstrom kam erst im Mai 1963 ins Ramstertal; ein dritter Stand folgte später). Dadurch bekam der Verein erstmals die Möglichkeit, seinen Schützenkönig mit dem Kleinkalibergewehr herauszuschießen. Zwischenzeitlich wurde das KK-Gewehrschießen auch auf einem handbetriebenen Stand geübt. Am 19. Juni 1962 (Fronleichnam) ging es mit Musik ins Ramstertal zum Eröffnungsschießen der neuen Kleinkaliberstände und dem Königschießen.
Aufgrund der neuen Schießmöglichkeiten ermittelte man nun den neuen Schützenkönig mit einer kombinierten Wertung. So mußte jeder Schütze vorab im Vereinslokal 10 Schuß Meister, 10 Schuß Glück und einen Schuß Fest mit dem Luftgewehr abgeben und im Ramstertal 5 Schuß Meister mit dem Kleinkalibergewehr. Gewinner war auch hier der Schütze mit der niedrigsten Platzziffer. Diese Wertung wurde bis 1965 durchgeführt, danach begann die bis heute gültige Wertung mit einem Festschuß. Am 21.6.1962 brach mit der Aufnahme des ersten weiblichen Mitgliedes Rosa Pislcajt die über 100-jährige Tradition eines rein aus Männern bestehenden Vereins.
Erstmalig im Jahre 1963 wurde beim Königsschießen auch ein Jungschützenkönig ermittelt. Georg Hübschmann durfte als Erster die von der Firma Richard Göller gestiftete Kette anlegen und begründete so die Tradition des jährlich zusammen mit dem König ermittelten Jungschützenkönigs. Die zur Kette verarbeiteten Münzen waren von Mitgliedern des Vereins gesammelt worden.
Als Hans Mayer 1965 nach 12-jähriger Tätigkeit als 1. Schützenmeister zurücktrat, wurde der bisherige Stellvertreter Franz Brütting an seine Stelle gewählt und bis zu seinem Rücktritt immer wieder in seinem Amt bestätigt. Seit 1974 besteht die Führung des Vereins aus einem Vorstand und drei Schützenmeistern.
Die alte Anlage blieb bis zum Jahre 1972 in Betrieb, als die Schützen mit dem Königschießen Abschied nahmen von dem traditionsreichen Schießstand im Ramstertal. Dieser Schritt fiel nicht leicht, war aber unbedingt notwendig geworden, da ein erforderlicher Ausbau der alten Anlage nicht mehr möglich war. Besonders das Fehlen ausreichender sanitärer Anlagen und der dringend benötigten Parkplätze trugen zu der Entscheidung bei.
So wie es mit dem Einzug begann, so endete auch mit dem Auszug der Schützen der über ein Jahrhundert dauernde Bierkellerbetrieb im Ramstertal. Als Ersatz für das Schießgelände im Ramstertal stellte die Stadt Ebermannstadt ein 6400 qm großes Gelände im Altweihergebiet kostenlos zur Verfügung.
Der neue Standort bot sich an, da zur gleichen Zeit etwas unterhalb das Sportzentrum der Stadt in Angriff genommen wurde. Den Grundstock für den Bau des neuen Schützenheims bildete der Erlös von 30.000,- DM aus dem Verkauf der alten Schießanlage. Baubeginn war am 27. Juni 1972 und schon am 14. Oktober darauf konnte Richtfest gefeiert werden. Die Planungen und die Bauleitung lagen in den Händen des damaligen Ausschußmitgliedes und späteren 1. Schützenmeisters Ludwig Pislcajt. Nur ein Jahr nach dem ersten Spatenstich, am 17. Juni 1973 war die Anlage soweit fertiggestellt, daß der Schießbetrieb auf den 10 Luftgewehrständen aufgenommen werden konnte. Am 28.Mai 1976 „weihte“ Franz Brütting mit den ersten Schüssen die sechs Kleinkaliberstände (2 davon auf 100 m) und die fünf Pistolenstände (25 m) „ein“. Anfang 1978 waren die Baumaßnahmen abgeschlossen. Die reinen Baukosten für das Projekt betrugen 335892,- DM. Davon wurden von den Mitgliedern 103720,- DM in Form von 11414 freiwilligen Arbeitsstunden aufgebracht. Die Bürger aus Ebermannstadt und Umgebung spendeten insgesamt 21250,- DM und die Firmen und Betriebe halfen mit Sachspenden und stellten Maschinen und Geräte kostenlos zur Verfügung. Trotz dieser allgemeinen Bereitschaft zum Helfen gab es auch Monate, wo es überall an Geld fehlte und nur die zinslos gegebenen Darlehen von Mitgliedern ermöglichten es auch in dieser Zeit, weiterzubauen. Nur mit Hilfe von viel Idealismus und Schweiß auf Seiten der Mitglieder und großzügiger Hilfe der amtlichen Stellen war es möglich, eine solche Anlage zu errichten
Die 125-Jahr-Feier vom 7. bis 9. Juli 1978 stellte einen weiteren Höhepunkt in der Geschichte des Vereins dar. Unter der Schirmherrschaft des damaligen Bürgermeisters Karl Theiler wurde mit einem 4-wöchigem Jubiläums-Pokalschießen und einem großen Festzug durch die Stadt zum neuen Schützenhaus dieser runde Geburtstag gebührend gefeiert. Noch im selben Jahr verbuchte der Verein einen bis heute nicht übertroffenen sportlichen Erfolg. Wolfgang Krämer wurde mit der Luftpistole Deutscher Meister in der Juniorenklasse und im darauffolgenden Jahr Deutscher Vizemeister. 1980 übernahm der langjährige Schützenmeister Ludwig Pislcajt als neuer Vorstand die Vereinsführung. Die Würde des ersten Ehrenvorstandes in der Vereinsgeschichte erhielt Franz Brütting einstimmig. Am Schützenheim fanden über die Jahre ständig bauliche Verbesserungen statt. So baute man zwei Garagen als Geräteschuppen und ein massiv gemauerter Verkaufstand ersetzte die provisorische Grillbude. Im Jahr 1992 bekamen die KK-Gewehrstände neue Kugelfänge sowie eine Beleuchtungsanlage. Mit großem finanziellen Aufwand und der Hilfe einiger Mitglieder erneuerte der Verein 1993 das gesamte Dach des Schützenheimes und verbesserte die Wärmedämmung. Auf Anregung mehrerer weiblicher Mitglieder wird seit 1983 eine Damenkönigin beim alljährlichem Königschießen ermittelt und seit 1996 wird ein Pistolenkönig in der Disziplin Sportpistole herausgeschossen. Die seit 1995 im Amt befindliche Vorstandschaft führt die traditionellen Schießsportveranstaltungen wie Vereinsmeisterschaften, Rundenwettkämpfe, Königschießen, Sau- und Weihnachtsschießen durch. 1999 erhielt das Schützenhaus neue Wärmeschutzfenster und im Herbst wurde die Außenfasade neu verputzt. Im Januar 2001 begannen die seit dem Neubau des Schützenhauses größten Umbaumaßnahmen. So mußten aufgrund neuer gesetzlicher Bestimmungen die Pistolenstände auf die gesamte Länge von 25m komplett überdacht und Lärmschutzmaßnahmen getroffen werden. Des weiteren wurden eine Belüftungsanlage und eine neue Beleuchtung erforderlich. Die KK-Gewehrstände mußten im Scheibenbereich (50 und 100m) fest umbaut und mit massiven Dächern versehen werden.
Mit Hilfe vieler freiwilliger Helfer und mit über 1200 Arbeitsstunden konnten diese Umbauten in knapp einem Jahr realisiert werden und so schießen wir heute auf Kleinkalibergewehr- und Pistolenständen, die den neuesten schießrechtlichen und sicherheitstechnischen Bestimmungen entsprechen.